TEATRO BAROCCO versetzt sein Publikum in Mozarts Epoche
2012 gründete der Wiener Opernregisseur, Bühnen- und Kostümbildner Bernd R. BIENERT das Opernfestival TEATRO BAROCCO mit dem Anliegen, ein heutiges Publikum in die historische Opern- und Theaterkunst der Epoche Mozarts zurückzuführen. An den Originalschauplätzen und in Kooperation mit erstklassigen SängerInnen, MusikerInnen und Dirigenten gelingt es Bienert seitdem mit herausragendem Erfolg die bedeutendsten Opern der europäischen Musikgeschichte, wie Mozarts berühmte Meisterwerke Le nozze di Figaro und Così fan tutte, sowie Hasses Piramo e Tisbe und Glucks La Corona, an den Schlosstheatern von Laxenburg und Schönbrunn in Erstaufführungen zu zeigen. Zuletzt hat Bienerts TEATRO BAROCCO mit der Uraufführung des Melodrams Philon und Theone von Georg Anton Benda Geschichte geschrieben. Wie kaum ein Regisseur zuvor versteht es Bienert, die Wiedererweckung der Bildsprache und des Bewegungsidioms der großen Musiktheatertradition des 18. Jahrhunderts in von ihm selbst entworfenen prachtvollen, handgefertigten Kostümen und handgemalten Bühnenbildern mit der musikalischen Sprache dieser Epoche zu vereinen und das Gesamtkunstwerk einem heutigen Publikum als einprägsames Schlüsselerlebnis zu vermitteln.
OPERNRARITÄT von C. W. Gluck
Im Sommer 2021 präsentierte Gründungsintendant und Opernregisseur Bernd R. BIENERT mit seinem TEATRO BAROCCO zwei besondere Kostbarkeiten aus der Schatzkammer des historischen österreichischen Musiktheaters: die Opernrarität La Corona von Christoph Willibald Gluck von 1765 und die Welturaufführung des Melodrams Philon und Theone von Georg Anton Benda von 1779. Die Uraufführungen der beiden Werke waren ursprünglich für Wien geplant gewesen, beide Werke wurden jedoch im 18.&tninsp;Jahrhundert nicht uraufgeführt. 242 Jahre danach brachte Bienerts TEATRO BAROCCO nun erstmals diese besonders bemerkenswerten Uraufführungen am einstigen Originalschauplatz auf die Bühne. Das Libretto zu Glucks Oper La Corona verfasste Pietro Metastasio, "poeta cesareo" am Wiener Hof. Nicht nur der Titel, auch die Aufführungsgeschichte des Werkes erinnert an die aktuellen Geschehnisse, denn die geplante Uraufführung der von Kaiserin Maria Theresia für vier ihrer Töchter bei Gluck in Auftrag gegebene Oper musste wegen des plötzlichen Todes des Kaisers, Franz Stephan von Lothringen, dem Vater der vier jungen Darstellerinnen, abgesagt werden. Damit widerfuhr der Oper ein ähnliches Schicksal wie das vieler zeitgenössischer Werke, die in Folge der Corona-Pandemie nicht zur Aufführung kommen konnten.
WELTURAUFFÜHRUNG nach 242 Jahren
Die Partitur des in Wien 1779 komponierten Meisterwerkes Philon und Theone des von W. A. Mozart höchst verehrten böhmischen Komponisten Georg Anton Benda ist bis zu ihrer Wiederentdeckung durch TEATRO BAROCCO im Sommer 2021 unaufgeführt geblieben. Bienert hob den in der Österreichischen Nationalbibliothek verwahrten Schatz der europäischen Musikgeschichte und brachte Bendas Meisterwerk mit der unglaublichen Verspätung von 242 Jahren weltweit erstmals zum Klingen. Das großartige Werk voll verzaubernder Effekte entfesselt seine musikalischen Gefühlsstürme durch den ungewöhnlichen Einsatz der damals gerade erst erfundenen Glasharmonika. Damit gelang es Benda, einen völlig neuen dramaturgischen Weg einzuschlagen, der die Glasharmonika, Schauspieler, Sopran, Chor und Orchester miteinander verwob und so die Form des Melodrams in die unmittelbare Nähe zur Oper rückte. Mit der Welturaufführung dieses zu Unrecht unbekannt gebliebenen Meisterwerkes knüpfte TEATRO BAROCCO an seine erfolgreiche Aufführungstradition an, die seit 2012 alle drei von Mozarts heiß geliebten Melodramen des damit zu Weltruhm aufgestiegenen Komponistenkollegen G. A. Benda – Pygmalion, Ariadne auf Naxos und Medea – erstmals im historischen Regiestil auf die Bühne brachte.
BERND R. BIENERT | Opernregisseur und Gründungsintendant von TEATRO BAROCCO
Die über vierzigjährige Praxis von Intendant Bernd R. Bienert als Opernregisseur, Choreograf, Bühnen- und Kostümbildner an großen internationalen Opernhäusern wie der Wiener Staatsoper, dem Opernhaus Zürich, dem Theater Basel, der Oper Düsseldorf, der Dresdner Semper-Oper, der Deutschen Oper Berlin, den Salzburger Festspielen, dem Festspielhaus Bregenz, den Karlsruher Händel-Festspielen, am Pariser Centre Pompidou, auf der Expo 2000 und am ZKM Karlsruhe sowie auf Gastspielreisen in Barcelona, nach Japan und Korea, Washington D.C., Holland und die Türkei erlaubt es ihm, seine dort gesammelten Bühnenerfahrungen mit persönlichen Forschungsergebnissen zu den Opern Mozarts und der Epoche der Wiener Klassik zu vereinen und in seinen Inszenierungen für TEATRO BAROCCO zusammenzuführen und in Einklang mit den Intentionen der Schöpfer dieser historischen Werke zu bringen.