Teatro Barocco

 

Bernd R. Bienert präsentiert

Opernfestival TEATRO BAROCCO 2021

12. bis 22. August 2021 Neuer Burgsaal Perchtoldsdorf NÖ

1. September 2021 Schlosstheater Schönbrunn

 

 

Oper von Christoph Willibald Gluck

(komponiert 1765)

La Corona

Kompositionsauftrag für Maria Theresias Töchter,
wurde zu Lebzeiten Glucks nie uraufgeführt

 

Inszenierung, Bühnenbild und Kostüme:

Bernd R. Bienert

Musikalische Leitung:

Prof. Christoph U. Meier | Carlo B. Cimento

Besetzung:

Atalanta: Ayelén Mose
Meleagro: Elena Sverdiolaitė
Climene: Indré Pelakauskaité
Asteria: Rosamond Thomas | Lucija Varsic

 

Ensemble TEATRO BAROCCO
(auf historischen Instrumenten)

 

Notenmaterial: Bärenreiter Verlag Kassel-Basel-London-NewYork-Praha

WELTURAUFFÜHRUNG

Melodram von Georg Anton Benda

(komponiert 1779)

Philon und Theone

für Schauspieler, Sopran, Chor,
Glasharmonika und Orchester

Uraufführung am 12.8.2021

 

Inszenierung, Bühnenbild und Kostüme:

Bernd R. Bienert

Musikalische Leitung:

Prof. Christoph U. Meier | Carlo B. Cimento

Besetzung:

Philon: Günther Strahlegger

Theone: Kira von Zierotin

himmlische Gestalt | Charon: Andreas Pernt

 

Glasharmonika: Bruno Kliegl

Ensemble TEATRO BAROCCO
(auf historischen Instrumenten)

 

Verlag: A-R Editions | www.areditions.com

 

TEATRO BAROCCO versetzt sein Publikum in Mozarts Epoche

2012 gründete der Wiener Opernregisseur, Bühnen- und Kostümbildner Bernd R. BIENERT das Opernfestival TEATRO BAROCCO mit dem Anliegen, ein heutiges Publikum in die historische Opern- und Theaterkunst der Epoche Mozarts zurückzuführen. An den Originalschauplätzen und in Kooperation mit erstklassigen SängerInnen, MusikerInnen und Dirigenten gelingt es Bienert seitdem mit herausragendem Erfolg die bedeutendsten Opern der europäischen Musikgeschichte, wie Mozarts berühmte Meisterwerke Le nozze di Figaro und Così fan tutte, sowie Hasses Piramo e Tisbe und Glucks La Corona, an den Schlosstheatern von Laxenburg und Schönbrunn in Erstaufführungen zu zeigen. Zuletzt hat Bienerts TEATRO BAROCCO mit der Uraufführung des Melodrams Philon und Theone von Georg Anton Benda Geschichte geschrieben. Wie kaum ein Regisseur zuvor versteht es Bienert, die Wiedererweckung der Bildsprache und des Bewegungsidioms der großen Musiktheatertradition des 18. Jahrhunderts in von ihm selbst entworfenen prachtvollen, handgefertigten Kostümen und handgemalten Bühnenbildern mit der musikalischen Sprache dieser Epoche zu vereinen und das Gesamtkunstwerk einem heutigen Publikum als einprägsames Schlüsselerlebnis zu vermitteln.

 

OPERNRARITÄT von C. W. Gluck

Im Sommer 2021 präsentierte Gründungsintendant und Opernregisseur Bernd R. BIENERT mit seinem TEATRO BAROCCO zwei besondere Kostbarkeiten aus der Schatzkammer des historischen österreichischen Musiktheaters: die Opernrarität La Corona von Christoph Willibald Gluck von 1765 und die Welturaufführung des Melodrams Philon und Theone von Georg Anton Benda von 1779. Die Uraufführungen der beiden Werke waren ursprünglich für Wien geplant gewesen, beide Werke wurden jedoch im 18.&tninsp;Jahrhundert nicht uraufgeführt. 242 Jahre danach brachte Bienerts TEATRO BAROCCO nun erstmals diese besonders bemerkenswerten Uraufführungen am einstigen Originalschauplatz auf die Bühne. Das Libretto zu Glucks Oper La Corona verfasste Pietro Metastasio, "poeta cesareo" am Wiener Hof. Nicht nur der Titel, auch die Aufführungsgeschichte des Werkes erinnert an die aktuellen Geschehnisse, denn die geplante Uraufführung der von Kaiserin Maria Theresia für vier ihrer Töchter bei Gluck in Auftrag gegebene Oper musste wegen des plötzlichen Todes des Kaisers, Franz Stephan von Lothringen, dem Vater der vier jungen Darstellerinnen, abgesagt werden. Damit widerfuhr der Oper ein ähnliches Schicksal wie das vieler zeitgenössischer Werke, die in Folge der Corona-Pandemie nicht zur Aufführung kommen konnten.

 

WELTURAUFFÜHRUNG nach 242 Jahren

Die Partitur des in Wien 1779 komponierten Meisterwerkes Philon und Theone des von W. A. Mozart höchst verehrten böhmischen Komponisten Georg Anton Benda ist bis zu ihrer Wiederentdeckung durch TEATRO BAROCCO im Sommer 2021 unaufgeführt geblieben. Bienert hob den in der Österreichischen Nationalbibliothek verwahrten Schatz der europäischen Musikgeschichte und brachte Bendas Meisterwerk mit der unglaublichen Verspätung von 242 Jahren weltweit erstmals zum Klingen. Das großartige Werk voll verzaubernder Effekte entfesselt seine musikalischen Gefühlsstürme durch den ungewöhnlichen Einsatz der damals gerade erst erfundenen Glasharmonika. Damit gelang es Benda, einen völlig neuen dramaturgischen Weg einzuschlagen, der die Glasharmonika, Schauspieler, Sopran, Chor und Orchester miteinander verwob und so die Form des Melodrams in die unmittelbare Nähe zur Oper rückte. Mit der Welturaufführung dieses zu Unrecht unbekannt gebliebenen Meisterwerkes knüpfte TEATRO BAROCCO an seine erfolgreiche Aufführungstradition an, die seit 2012 alle drei von Mozarts heiß geliebten Melodramen des damit zu Weltruhm aufgestiegenen Komponistenkollegen G. A. Benda – Pygmalion, Ariadne auf Naxos und Medea – erstmals im historischen Regiestil auf die Bühne brachte.

 

BERND R. BIENERT | Opernregisseur und Gründungsintendant von TEATRO BAROCCO

Die über vierzigjährige Praxis von Intendant Bernd R. Bienert als Opernregisseur, Choreograf, Bühnen- und Kostümbildner an großen internationalen Opernhäusern wie der Wiener Staatsoper, dem Opernhaus Zürich, dem Theater Basel, der Oper Düsseldorf, der Dresdner Semper-Oper, der Deutschen Oper Berlin, den Salzburger Festspielen, dem Festspielhaus Bregenz, den Karlsruher Händel-Festspielen, am Pariser Centre Pompidou, auf der Expo 2000 und am ZKM Karlsruhe sowie auf Gastspielreisen in Barcelona, nach Japan und Korea, Washington D.C., Holland und die Türkei erlaubt es ihm, seine dort gesammelten Bühnenerfahrungen mit persönlichen Forschungsergebnissen zu den Opern Mozarts und der Epoche der Wiener Klassik zu vereinen und in seinen Inszenierungen für TEATRO BAROCCO zusammenzuführen und in Einklang mit den Intentionen der Schöpfer dieser historischen Werke zu bringen.

 

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LA CORONA und PHILON UND THEONE - Seltenes und ganz Neues bei TEATRO BAROCCO
Ö1 | Intrada | 06. 08. 2021 | Präsentation Gerhard Krammer

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Vollendet unzeitgemäß: LA CORONA und PHILON UND THEONE
Ö1 | Des Cis | 21. 07. 2021 | Gestaltung Hans Georg Nicklaus

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Bernd R. Bienert spricht über die Hintergrundrecherchen zu LA CORONA und PHILON UND THEONE
Radio Klassik Stephansdom | 16. 06. 2021 | Moderation Marion Eigl

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Philon und Theone von Georg Benda (1779)

Dr. Austin Glatthorn (Durham, GB)

Die Gattung Melodram war als sie während der europäischen Aufklärung erstmals auftauchte für das Publikum ein so frappierendes Erlebnis, dass einige glaubten, sie würde die Oper auf der deutschsprachigen Bühne ersetzen. Die Experimente mit dem melodramatischen Sprechen um 1770 fielen mit anderen Bemühungen um eine Reform der Oper zusammen, die viele aufgrund des virtuosen Gesangs für langweilig und unverständlich hielten. Als eine Gattung definiert, in der Instrumentalmusik, gesprochene Deklamation und mitreißende Pantomime abwechselt, verzichtete das Melodram auf Vokalmusik und präsentierte Musik, Wörter und Bewegung zu unabhängigen, aber gleichen Bedingungen, die es dem Publikum ermöglichten, die Handlung ohne Hilfe eines gedruckten Textes zu verstehen. In Theatern werden Melodramen heute kaum noch aufgeführt, aber wir erleben sie jedes Mal in ihrer modernen Gestalt, wenn wir Filme oder Fernsehen betrachten.

Jean-Jacques Rousseau wird die Schaffung des Melodrams zugeschrieben, aber es war Georg Anton Benda (1722–1795), der für dessen Erfolg in ganz Europa verantwortlich ist. Bendas Ariadne auf Naxos und Medea (beide 1775) waren so beliebt, dass sie internationalen Ruf genossen. Diese Werke, seine ersten beiden Melodramen, bestimmen bis heute die Gattung. Ihre Handlungen konzentrieren sich auf die dramatische Notlage einer verlassenen Protagonistin und entfalten sich im Wesentlichen als langer Monolog wie in Shakespeares Dramen, der regelmäßig von kurzer Instrumentalmusik unterbrochen wird, die die auf der Bühne zum Ausdruck gebrachten Emotionen darstellt. Solche frühen Melodramen ähnelten modischen Briefromanen dieser Zeit wie Goethes Die Leiden des jungen Werther (1774), die den inneren Aufruhr eines Protagonisten durch seine „privaten“ Gedanken darstellten. In der Tat ist Mitleid und die Hervorrufung von erhabenem Schrecken von zentraler Bedeutung für die Ästhetik des Melodrams. Frühe Melodramen wie diese waren im Wesentlichen eine Transformation, bei der das Schöne dem Erhabenen nachgab – die idyllische Vergangenheit wird zu einer schrecklichen Gegenwart, die oft mit dem Tod der Protagonistin endet.

Trotz der Popularität von Ariadne und Medea fanden einige Theaterbesucher die ständige Wiederholung von Musik und Monolog langweilig – was Johann Wezel zu dem Ausruf veranlasste, „beym Himmel! so schweig doch, Orchester! daß [Ariadne] endgültig einmal sterben kann!” – und die Reform des Genres anregte. Es gibt keine konkrete Definition von Reformmelodramen, aber sie enthalten fast immer einfache Lieder und Chöre, um die Wiederholung von Instrumentalmusik und Deklamation weniger eintönig zu machen. Dabei veränderten sie das Melodram zurück in Richtung Oper und Singspiel. 

Bendas Philon und Theone ist eines der frühesten Reformmelodramen, da es Chöre als Rahmen für das Werk enthält. Das Stück ist die orphische Geschichte eines Schiffbrüchigen, der nach seiner Trennung von der Geliebten während eines Sturms nach ihr sucht. Über die Entstehungsgeschichte von Philon und Theone ist wenig bekannt. Benda trat 1778 von seiner Position als Kapellmeister des Herzogs von Sachsen-Gotha-Altenburg zurück und begann eine Aufführungstournee durch das Heilige Römische Reich. Nach Wien kam er in der Hoffnung, Kapellmeister des von Joseph II. angeregten, neuen National-Singspiels zu werden und begann Anfang 1779 mit der Arbeit an den Melodramen Pygmalion und Philon und Theone. Der Text stammt möglicherweise von Johann Ludwig Röllig (um 1754–1804), einem Virtuosen der Glasharmonika, der dieses Instrument in einen zentralen Teil der Handlung einbezog. Eine Aufführung von Philon und Theone wurde für den Sommer 1779 am Wiener Kärntnertortheater angekündigt, aber in letzter Minute abgesagt. Benda bekam den Kapellmeister-Posten am National-Singspiel nicht und ging nach Berlin. Seine Original-Partitur von Philon und Theone ließ er mit Röllig in Wien zurück, wo sie bis heute von der Österreichischen Nationalbibliothek verwahrt wird. Obwohl Philon und Theone schließlich 1791 in Prag unter dem neuen Titel Almansor und Nadine und in einer von Röllig überarbeiteten Fassung dargeboten wurde, kam es bis heute nie so zur Aufführung, wie Benda es ursprünglich für das Wiener Publikum komponiert hat.

Werke wie Philon und Theone stellen die akzeptierte Definition von Melodram in Frage. Erstens zeigt die Popularität solcher Melodramen, dass die Dominanz der Oper auf der Bühne während der Aufklärung nichts Unvermeidliches war. Diese Arbeit konzentriert sich auf die kognitive Verschlechterung der männlichen und nicht der weiblichen Hauptrolle und schließt Vokalmusik ein. Sie zeigt weiter, dass Komponisten das Melodram als experimentellen Raum verstanden, um andere Methoden für das Zusammenspiel von Musik, Text und Bewegung zu testen. Philon und Theone kann uns auch mehr über die Entwicklung der Oper selbst erzählen. Die Aufnahme eines „Zauber“-Instruments (einer Glasharmonika) in sein Drama lässt diejenigen in Werken wie Wenzel Müllers Kaspar der Fagottist und Mozarts Zauberflöte (beide 1791) ahnen. Das Vorhandensein von Vokalmusik im Melodram hilft zu erklären, wie melodramatische Szenen in der Oper eingefügt waren, darunter in Beethovens Fidelio (1805) und Webers Der Freischütz (1821). Wenn wir demnach Reformmelodramen wie Philon und Theone besser verstehen, werden wir auch die Entwicklung von Opernpraktiken besser verstehen können, wie sie in jenen Opern vorkommen, die uns so vertraut sind.

 

 

Christoph Willibald Glucks Perchtoldsdorfer Sommerdomizil

Der Komponist residierte in der Knappenstraße auf einem stattlichen Landsitz

von Dr. Christine Mitterwenger

Christoph Willibald Gluck gilt in der Musikwelt zu Recht als erster international anerkannter „Starkomponist“ – geachtet und bewundert von den Großen seiner Zeit, selbst von jenen musikalischen Zeitgenossen, die gegen ihn erfolglos die italienische Oper durchsetzen wollten. Nachdem im Frühsommer 1781 ein schwerer Schlaganfall seine Karriere beendet hatte, erwarb er im Herbst des gleichen Jahres einen Landsitz in Perchtoldsdorf und verbrachte dort einen Teil seines Lebensabends. Zum 300. Geburtstag des Komponisten 2014 begeben wir uns auf die längst überfällige Spurensuche.

Der Opernreformer Christoph Willibald Ritter von Gluck (* 2.7.1714 in Erasbach in der Oberpfalz [Deutschland], † 15.11.1787 in Wien), wurde in Mailand von Giovanni Battista Sammartini zum Komponisten ausgebildet. 1748 kristallisierte sich allmählich die kaiserliche Hauptstadt Wien als Standort für seine weiteren Unternehmungen heraus[01]. Gluck gilt als Erneuerer der ernsten und Überwinder der gängigen italienischen und französischen Oper. Von ursprünglich mehr als 100 Bühnenwerken sind 49 der Nachwelt erhalten geblieben, davon sieben Opern. Zu seinen bedeutendsten zählen „Orfeo ed Euridice“ (1762), „Alceste“ (1767) und „Paride ed Elena“ (1770), die alle in Wien uraufgeführt wurden. Die sechste und letzte Reformoper, „Iphigénie en Tauride“ (1779) brachte Gluck auch in Paris, wo er in den 1770er Jahren wirkte, breiteste Anerkennung. Nach dem anschließenden völligen Misserfolg der letzten Oper „Écho et Narcisse“ zog sich der Komponist im Herbst 1779 kränkelnd nach Wien zurück. Wenige Monate nach einem schweren Schlaganfall Ende Mai 1781 erwarb er in Perchtoldsdorf ein Haus in der Knappenstraße (heute Wiener Gasse 22) im Tauschweg gegen sein damaliges Wiener Anwesen am Rennweg.

Zerschlagene Hoffnungen

Ende des Jahres 1780 zerschlugen sich mit dem Tod Kaiserin Maria Theresias auch die Pläne ihres Hofkompositeurs Gluck, einige Zeit lang am Teatro San Carlo in Neapel als Opernkomponist zu wirken. Bald tat sich aber ein neuer Lichtblick für den gesundheitlich schwer angeschlagenen Komponisten auf: Im Herbst 1781 wurde das russische Thronfolgerpaar Großfürst Paul und seine Gattin Maria Feodorowna in Wien erwartet. Kaiser Joseph II. kümmerte sich höchstpersönlich um die Vorbereitungen, und da die Staatsgäste leidenschaftliche Opernliebhaber und Gluck-Verehrer waren, plante man ein großes Gluck-Festival[02], bei dem der Komponist selbst in Erscheinung treten sollte. Doch obwohl die Gäste zwei Monate später als erwartet in Wien eintra- fen, hatte sich der nach seinem Schlaganfall Ende Mai rechtsseitig gelähmte Maestro noch nicht ausreichend erholt und musste sich bei Proben und Aufführungen von seinem Freund Antonio Salieri vertreten lassen.

Ein Landsitz mit großem Garten

Nach Schlaganfall und Lungenentzündung galt es, Aufregungen zu meiden und auch an sich und die stets um ihn besorgte Ehefrau Marianne zu denken. Neben einer Stadtwohnung besaß Gluck immer auch ein Landhaus mit Garten. Da er die Natur liebte, unternahm er gerne mit seiner Frau und der – mangels eigener Nachkommen – an Kindesstatt angenommenen Nichte Nanette Ausflüge in die Umgebung Wiens, um sich bei einem Picknick von den Strapazen seines Berufes zu erholen. Der frühe Tod der Adoptivtochter 1776 mag dazu beigetragen haben, dass er bald nach seiner Rückkehr aus Paris den Familiensitz samt Garten auf dem Rennweg (Wien-Landstraße) aufgab und gegen eine stattliche „Behausung“ im 1.700-Seelen-Ort Perchtoldsdorf eintauschte.

Die Eintragung in das Gewährbuch[03] hält den Tauschkontrakt fest: „Der Hochedel gebohrne Herr Cristoph Chevalier Gluck empfanget allein Nutz und Gewähr um eine in dem landesfürstl. Markt Perchtoldsdorf in der Knappenstr. sub Nr. 175 gelegene Behausung, dazu ein rückwärts daran stoßender Ziergarten gehörig ist. Dient dem kais. Stifte und Kloster Montserrat Ord.S.Benedicti in Wien um jährl. drey Schilling als rechten Grunddienst, um welche Behausung letzthin in Lib. 11 Fol. 95 der hochwohlgebohrne Herr Johann Nepomuk Edler von Humburg, k.k.Rath und Leib-Medikus allein begewährlich angeschrieben gestanden, der aber dieselbe in Verfolge des in Originali producirten Tauschkontrakt vom 10. Sept. (1)781 dem Eingangs ernannten Herrn Gewährnehmer und die demselben angehörig gewest und am Rennweg […] liegende Behausung und Garten vertauscht und die schriftliche Aufsandung dto. 10. Sept. (1)781 nebst der alten gewähr […] bei dem Grundbuche eingelegt hat … Actum Wien, den 21. September (1)781 [04]

Paul Katzberger nimmt an, dass das heute ca. 50 cm unter dem Straßenniveau liegende Erdgeschoß des Hauses Wiener Gasse 22 mit den schweren Tonnengewölben und den 1,20m starken Mauern Ende 13. / Anfang 14. Jahrhundert entstanden ist und ursprünglich als Pferdestall diente. Das erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtete, zehn große Räume umfassende Obergeschoß ist über eine zweiläufige steinerne Freitreppe von der Gartenseite her erschlossen. An den großen Hof schloss eine weitläufige Grünfläche an, die von Glucks Vorbesitzern im Stil der Zeit als Barockgarten ausgestaltet worden war.[05]

Mozart und „Gluck-Forscher“ Reichardt zu Gast

Gluck war nicht nur berühmt, sondern auch sehr vermögend. Das Perchtoldsdorfer Landhaus blieb bis 1787 in seinem Besitz, obwohl er sich hier nur in den Jahren 1782 und 1783 während der wärmeren Jahreszeiten aufgehalten haben dürfte.
Zu besonderen Anlässen begab er sich auch während seiner „Sommerfrische“ in die Stadt. Im August 1782 wohnte er einer Aufführung von Mozarts „Entführung aus dem Serail“ im k.k. National-Hoftheater bei (dort hatte die Oper am 16. Juli 1782 Premiere gehabt)[06]. Zwei Tage später war der um vier Jahrzehnte jüngere Komponist im Hause Gluck zu Gast. Der Kulturpublizist Günther Frohmann vermutet, dass sich die beiden Musikgenies in Perchtoldsdorf begegneten[07]. Wiewohl ein reizvoller Gedanke, gibt es dafür keinen eindeutigen Beweis. In einem Brief an Vater Leopold erwähnt Mozart das Ereignis nur ganz kurz, ob das ausgedehnte Mittagsmahl in der Gluckschen Stadtwohnung am Michaelerplatz 3 stattfand oder auf dem Perchtoldsdorfer Landsitz, erfahren wir daraus nicht.

Ein anderer junger Musiker, der dem berühmten Gluck ebenfalls seine Aufwartung machte, gibt der Begegnung in seiner „Autobiographie“ hingegen breiten Raum: Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), Kapellmeister am preußischen Hof in Berlin.[08]
Der Komponist empfing ihn im Sommer 1783 in Perchtoldsdorf und beherbergte ihn sogar über Nacht. „Als ich vorfuhr, trat mir der alte, große, höchst stattliche Mann in einem grauen, mit Silber bestickten Kleide und vollem Putze, umgeben von seinen Hausgenossen entgegen, und empfing mich, den im einfachen Reisekleide Ankommenden, mit mehr Würde und Pracht, als ich erwartet hatte. Man setzte sich bald zur Tafel, die sehr ansehnlich serviert war, bei der aber der durch einen Schlagfluss geschwächte Held nach der strengen Aufsicht seiner sorgfältigen Gemahlin mäßiger sein musste, als es ihm lieb schien. Indes war und blieb das Gespräch heiter und reichhaltig. Die sehr verständige, von vielem wohlunterrichtete Hausfrau, und ein Hausabbé, der Glucks Korrespondenz und Rechnungen besorgte, […] nahmen an der Unterhaltung ihren guten Anteil. Ich erhielt auch das Versprechen, nach Tisch einiges aus der leider nie aufgeschriebenen Musik zur Hermannsschlacht[09] und einige Odenkompositionen hören zu dürfen, obgleich die besorgte Gemahlin sehr dagegen protestierte. Nach dem Kaffee und einem kleinen Spaziergang setzte sich Gluck an den Flügel und sang mit schwacher und rauher Stimme und gelähmter Zunge, sich mit einigen Akkorden begleitend, mehrere jener originellen Kompositionen zu meinem großen Entzücken […].“[10]

Von Perchtoldsdorf auf die Wieden

Nur wenige Monate nach der Begegnung mit Reichardt ließen Glucks Kräfte und Beweglichkeit nach einem dritten Schlaganfall weiter nach, sodass sich seine Frau wohl aus diesem Grund nochmals nach einem neuen Domizil umsah, denn zur Wohnung am Michaelerplatz gehörte kein Garten, und die Fahrten zum Landhaus in Perchtoldsdorf waren für ihn sehr beschwerlich. Am 30. Juni 1784 erwarb sie das Haus „Zum silbernen Löwen“ auf der Wieden (Wiedner Hauptstraße 32), gegenüber der Paulanerkirche, zu dem ein großes Grundstück mit Gartenhaus gehörte. Der neue Standort bot ein ländliches Umfeld und erlaubte trotzdem problemlos Besuche aus und in der Stadt[11].

Die Urkunde über den Verkauf (dat. 9. Juni 1787) von Glucks „zu Pertholdstorf in der Knappenstraße liegende … Behaußung samt Garthen […]“ zum Preis von 6.200 Gulden an Freifrau Antonia von Gudenus hat Gluck als bisheriger Eigentümer zusammen mit zwei Zeugen unterzeichnet und besiegelt. Der mit zittriger Hand geschriebene Namenszug ist die letzte eigenhändige Unterschrift des Komponisten[12]. Am 15.  November 1787 starb Gluck in seinem Haus in der Wiedner Hauptstraße an den Folgen weiterer Schlaganfälle. Die Käuferin des Hauses war laut Frohmann wohl eine nahe Verwandte des Freiherrn von Gudenus, in dessen Haus am Michaelerplatz 3 Gluck bis 1784 seine Stadtwohnung hatte.

 

[01]Harenberg Komponistenlexikon, Mannheim 2004, S. 352. ↩

[02]Gerhard und Renate Croll, Gluck. Sein Leben. Seine Musik. Kassel 2010, S. 253. ↩

[03]Lib. 11 100.Fol Urb. Fol.78. – Das Gewährbuch ist der Urkundenteil des Grundbuches, der allerdings nicht die Urkunden selbst, sondern formularhafte Auszüge enthielt. ↩

[04]Zitiert nach Peter Spiller, Christoph Willibald Glucks Perchtoldsdorfer Landhaus. In: Perchtoldsdorfer Kulturnachrichten (KNR) Nr. 100/1971, S. 11-13 (1. Teil) und Nr. 101/1971, S. 6-9 (2. Teil). ↩

[05]Paul Katzberger, Weinhauer- und Bürgerhäuser von Perchtoldsdorf, Perchtoldsdorf 1996, S. 520-526. ↩

[06]Das k.k. National-Hoftheater (auch „alte“ Burgtheater) am Michaelerplatz, direkt gegenüber Glucks Stadtwohnung, wurde von 1748 bis 1888 bespielt. ↩

[07]Frohmann, S. 245. Gesichert ist hingegen, dass Mozart 1791 seinen Sohn Carl in Perchtoldsdorf besuchte. Carl war Schüler des Privaterziehungsinstitutes Heeger in der Wiener Gasse 30-32. ↩

[08]Sein mit dem Besuch ursprünglich verbundenes Vorhaben, ein Buch über den Komponisten zu schreiben, hat Reichardt jedoch nie umgesetzt. ↩

[09]In Perchtoldsdorf beschäftigte sich Gluck wieder mit Klopstocks Hermannsschlacht, an der er schon 1770 intensiv gearbeitet hatte. ↩

[10]Zitiert nach P. Spiller, Christoph Willibald Glucks Perchtoldsdorfer Landhaus, KNR Nr. 101, S. 7-8. Die Textpassage ist orthografisch nachbearbeitet. ↩

[11]Croll, Gluck, S. 263. ↩

[12]Ebenda S. 271. ↩

 

 

LA CORONA
Inhaltsangabe (©TEATRO BAROCCO, 2021)

 

Der Kalydonische Eber, ein riesiges und extrem gefährliches Wildschwein, richtet in den Wäldern Kalydoniens große Verwüstung an und soll in der von Meleagro veranstalteten Jagd getötet werden. Atalanta, die an dieser Jagd teilnehmen will, wird jedoch von ihrer Schwester Climene zurückgehalten; in der Folge versucht sie, auch ihre Freundin Asteria, die Schwester von Meleagro, von der Jagd abzubringen, da sie „zu jung ist“. Atalanta ist unsicher, was sie tun soll (Aria: Vacilla il mio coraggio ... Mein Mut schwindet, Szene 1). Meleagro erscheint und wird gebeten, in dieser Angelegenheit zu entscheiden. Er bittet die Frauen, nicht an der Jagd teilzunehmen. Als Asteria und Atalanta dennoch darauf bestehen, droht er, die Jagd abzubrechen und sie für die Folgen verantwortlich zu machen. Die Frauen geben nach (Szene II) und Climene schlägt vor, die Jagd von der Spitze eines nahe gelegenen Turms aus zu beobachten (Szene III). Aber Asteria rebelliert (Aria: Anch'io mi sento in petto ... auch ich fühle in meinem Herzen ... , Szene IV) und weckt damit Atalantas Bewunderung (Rezitativ: Che bell'ardir! Welch bewundernswerte Inbrunst!, Szene IV). Als im Hintergrund laute Jagdrufe ertönen kann sich Asteria nicht mehr länger halten und folgt den Rufen der Jäger in den Wald. Atalanta will sie beschützen und eilt ihr nach.

 

Auf dem Weg zum Turm bleibt Climene schließlich allein im Dickicht zurück und ruft verzweifelt nach ihrer Schwester und nach Asteria. Als ihr niemand antwortet erkennt sie, dass sich ihre beiden Freundinnen trotz gegenteiliger Behauptungen entschieden haben, an der Jagd teilzunehmen. Sie beschließt daher, den Freundinnen zu folgen und lässt sich von Ihren Begleiterinnen eine Lanze aushändigen. (Aria: Benché inesperto all'armi... Obwohl mein Herz keine Ahnung von Waffen hat... , Szene V). Doch da kommt ihr Asteria aus dem Wald entgegen und berichtet, dass Atalanta das Wildschwein verwundet hat. (Szene VI). Kurz darauf taucht auch Atalanta wieder aus dem Wald auf und verlangt keuchend nach einer Waffe (Szene VII). Climene gibt ihr die Lanze. Doch nun erscheint auch Meleagro wieder zurück und verkündet, dass der Eber bereits getötet wurde. (Schlussszene); Meleagro berichtet, dass Atalantas Mut ihn zu seinen Heldentaten inspiriert habe – und sie daher die Lorbeerkrone (La corona) verdient. (Aria: „Fe' germogliare“ ... Das Schicksal hat das Siegeslorbeer sprießen lassen!...). Doch Atalanta lehnt diesen Siegeslorbeer entschieden ab und besteht darauf, dass nicht sie, sondern Meleagro mit dem Loorberkranz geehrt werden soll. Ein edler Streit folgt (Duett: Deh l'accetta ... Komm, nimm es an);

 

Schließlich nimmt Atalanta den Lorbeerkranz nur deshalb von Meleagro entgegen, um ihn der Göttin Diana zu Füßen zu legen. (Sinnbildlich steht diese Aktion für eine Verneigung vor dem Vater der Erzherzoginnen, Kaiser Franz Stephan von Lothringen, der zur Uraufführung seinen Namenstag feiert.)

 

 

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BESETZUNG

Bernd Roger Bienert
Künstlerische Gesamtleitung, Regie und Ausstattung TEATRO BAROCCO

Geboren in Wien. Intendant, Festivalgründer, Regisseur, Choreograf, Bühnen- und Kostümbildner, Lichtdesigner, Autor, Universitätslektor
Ausbildung und erste Auftritte in Kinderrollen an der Wiener Staatsoper, danach Engagement am Ballett der Wiener Staatsoper und erster Auftritt in einer Solorolle im Alter von 17 Jahren gemeinsam mit Rudolf Nurejew Erste Inszenierung und Bühnenbild, Kostüme für die Wiener Staatsoper mit 22 Jahren, mit der Uraufführung des nach dem Libretto von Bernd R. BIENERT komponierten Tanzstücks Alpenglühn nach Ingeborg Bachmann (Komposition: Thomas Pernes)
1991-2001 Ballettdirektor am Opernhaus Zürich und am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken
Seit 1984 zahlreiche Ur- und Erstaufführungen von Elfriede Jelinek, Olga Neuwirth, Hans Werner Henze, Luciano Berio, Hans Jürgen von Bose, Jay Schwartz, Roman Haubenstock-Ramati, Karlheinz Essl, Leonard Bernstein, Alexander von Zemlinsky,MichaelHaydn,Georg Anton Benda, Peter von Winter
Regie, Choreografie und Ausstattung für: Wiener Staatsoper, Wiener Volksoper, Theater an der Wien, Volkstheater Wien, Burgtheater Wien, Wiener Festwochen, Wiener Odeon Theater, ImPuls-Tanz Festival Wien, Akademietheater Wien, Opernhaus Zürich, Theater Basel, Theater Luzern, Theater Genf, Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf, Deutsche Oper Berlin,
EXPO 2000 Hannover, Nederlands Dans Theater/Den Haag, Introdans/Arnhem Zusammenarbeit mit Claudio Abbado, Lorin Maazel, Vladimir Fedosejew, Zaha Hadid, Mario Botta, Renzo Piano, Aldo Rossi, Alfred Kirchner, Götz Friedrich, Maximilian Schell, William Forsythe, Hans van Manen, Jiri Kylian, Rudolf Nurejew Gastspiele: Marokko, Japan, Korea, Thailand, USA, BRD, Schweiz, Luxemburg, Frankreich, Spanien, Polen, Österreich, Türkei Entwurfs& Ausstellungsgestaltungen für A. E. Köchert/Wien, Adlmüller/ Wien, Kunstmuseum/Saarbrücken, Galerie Wirth/Zürich
Mitwirkung bei der Charity Gala von Lady Diana für die Opfer von Landminen mit Sir Peter Ustinov und den Geschwistern Güher und Süher Pekinel in Genf
Univ. Lektor und Lehrbeauftragter an der Universität Wien / Bruckneruni in Linz Jurymitglied in Luxemburg, Österreichischer Tanzpreis, Stipendienvergabe BMUKK und an der Privatuniversität Konservatorium der Stadt Wien
Vorträge am Mozarteum Salzburg, Österr. Museum für Volkskunde, Saarlandmuseum
Texte und Beiträge für internationale Tageszeitungen und Monatszeitschriften: Parnass (AT), Die Weltwoche (CH), Architektur und Wohnen (BRD)
Seit 2012 Gründungsintendant des ersten kontinuierlich stattfindenden Festivals für die originalgetreue Aufführung von Melodramen, Singspielen und Opern an historischen Theatern in Österreich. Mit TEATRO BAROCCO kreierte Bienert die weltweit erste Rekonstruktion des Salzburger Benediktineruniversitätstheaters der Mozartzeit.

Christoph Ulrich Meier
Musikalische Leitung und Hammerklavier

Christoph Ulrich Meier ist Musikalischer Supervisor der Bayreuther Festspiele. In dieser Funktion ist er für die Ausgewogenheit der Klangbalance im Festspielhaus zuständig und berät die Dirigenten hinsichtlich der speziellen akustischen Verhältnisse. Meier studierte zunächst Liedbegleitung bei Norman Shetler sowie Dirigieren an der Musikhochschule Würzburg. 1993 wurde er Assistent von Daniel Barenboim an der Staatsoper Unter den Linden Berlin. Er arbeitete mit Zubin Metha, Claudio Abbado, Pierre Boulez und Valery Gergiev zusammen. Seit 1992 ist er bei den Bayreuther Festspielen tätig, zunächst als Studienleiter und Assistent von Daniel Barenboim, James Levine und Giuseppe Sinopoli. Seit 2000 verbindet ihn dort eine enge Zusammenarbeit mit Christian Thielemann. 2007 übernahm er in Bayreuth als Dirigent kurzfristig sechs Vorstellungen von „Tannhäuser“. Dirigate führten ihn u.a. an die Deutsche Oper Berlin, die Staatsoper Unter den Linden Berlin, die Oper Frankfurt am Main, das Teatro La Fenice Venezia, das Theater am GärtnerplatzMünchen,zum Kammerorchester Genf, zu den Rotterdamer Philharmonikern, zum Nagoya Symphony Orchestra sowie zum New Japan Philharmonic Orchestra, mit dem er 2015 und 2017 zwei CD ́s mit der Mezzosopranistin Mihoko Fujimura einspielte. Als Pianist gab er Solorecitals an der Staatsoper Unter den Linden Berlin, als Liedbegleiter trat er u.a. mit Peter Schreier und Waltraud Meier auf. 2019 wurde eine Opernproduktion des TEATRO BAROCCO von
Haydns „L`ísola disabitata“ unter seiner musikalischen Leitung für den Österreichischen Theaterpreis nominiert. Auftritte als Dirigent und Pianist führten in u.a. in den Musikverein Wien, die Berliner Philharmonie , die Felsenreitschule Salzburg und in die Suntory Hall Tokyo.
Von 2001-2010 war Christoph Ulrich Meier Professor an der Musikhochschule Detmold, seit 2010 hat er eine Professur für Musikalische Interpretation an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien, wo er Musikalischer Leiter der Musikdramatischen Darstellung ist.

Carlo Benedetto Cimento
Musikalische Leitung und Hammerklavier

Carlo Benedetto Cimento wurde 1990 in Bologna geboren. Er ist ein Musiker mit vielfältigen Interessen, die ihn quer durch Europa führten. Er beschloss, sich hauptsächlich dem Orchesterdirigieren zu widmen und konnte während seiner Ausbildung Mentoren wie Christian Thielemann (Dirigieren Meisterkurs der Bayreuther Festspiele), Daniele Gatti (Accedemia Musicale Chigiana) und Andrés Orozco-Estrada zu seinen Lehrmeistern zählen. EristGewinnerderÖ1-Talentbörse, welche die begabtesten Musikstudenten Österreichs auszeichnet. Er trat unter anderem im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereins, im Wiener Schlosstheater Schönbrunn („Così fan tutte“, „Le Nozze di Figaro“) und im Konzertsaal der Beijing Musikuniversität auf. Er dirigierte Orchester wie die Münchner Symphoniker, das ORF Radio-Symphonieorchester Wien, die Norddeutsche Philharmonie, die Cappella Aquileia und ist derzeit Chefdirigent des StOrch-München. Erist Träger des Max Liebhaber Nachwuchspreises für die Leitung von „Peter und der Wolf“ beim Opernfestspiele Heidenheim 2021.
Von besonderem Wert waren seine Erfahrungen im Bereich der historisch informierten Aufführungspraxis, u.a. als Assistent von Martin Haselböck bei der Wiener Akademie und von Christoph Meier beim Festival TEATRO BAROCCO, wo er vom Hammerklavier aus Haydns „L‘isola disabitata“ dirigierte. Die Produktion wurde für den „Österreichischen Musiktheaterpreis 2019“ nominiert. In der Saison 2019/20 war er als Solorepetitor und musikalischer Assistent am Opernhaus Kiel tätig und ab der nächsten Spielzeit wird er als Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung im Mainfrankentheater Würzburg arbeiten.
Sein Orgeldiplom bei Prof. Pier Damiano Peretti und sein Dirigierdiplom bei Prof. Johannes Wildner an der Universität für Musik in Wien schloss er jeweils mit Auszeichnung ab. Nun absolviert er ein Dirigier-Masterstudium an der Hochschule für Musik und Theater in München bei Prof. Marcus Bosch und Prof. Georg Fritzsch.

Ayelén Paula Mose
ATALANTA

Ayelén Paula Mose begann schon als Kind ihre musikalische Ausbildung. Sie wurde von ihrem Vater, dem renommierten Chorleiter Julio Mose unterrichtet und sie studierte Klavier an “Conservatorio superior de Música de Buenos Aires”. In Argentinien debütierte sie im Rahmen der Operngesellschaft „Juventus Lyrica“ im Theater Avenida mit Cameriera in „Amelia al Ballo“, Annina in „La Traviata“ und die erste Dame in „Die Zauberflöte“. Im Theater Empire verkörperte sie die Rolle der Morgana in Händels „Alcina“. Sie sang zahlreiche Konzerte in der Kulturkonzerthalle von Buenos Aires. Im Jahr 2014 begann sie mit ihrem Gesangsstudium an “Escuela Superior de canto de Madrid”. Im nächsten Jahr erhielt sie ein Stipendium vom „Mozarteum Argentino”, was ihre weitere Karriere in Europa mit Maestra Alicia Nafe ermöglichte. In Madrid, wo sie 7 Jahre lang lebte, sang sie die Rolle des Oscar in „Ballo in Maschera“, Papagena in „Die Zauberflöte”. In Mozarts „Requiem“ sang sie im Auditorium des Escorial und in Pergolesis „Stabat Mater“ im „Real Conservatorio Superior de Música in Madrid”. Sie debütierte beim Konzert im Teatro Real und im Nationalen Auditorium von Madrid. In Barcelona nahm sie Unterricht beim Maestro Raul Gimenez, sie debütierte in der Haupt-Rolle Bernice in “L’Occasione fa il ladro“ und gewann den 3. Preis in der Miraben I Magrans international Competition. Derzeit studiert sie Gesang Master Vocal Performance an der Univeristät für Musik und darstellende Kunst in Wien. Im Februar 2021 wurde sie als Solistin im Rahmen der MDW bei dem Projekt “Evviva Verdi! “ im Wiener Musikverein engagiert. Im Mai sang sie die Rolle der Najade in “Ariadne auf Naxos“ von R. Strauss im Schlosstheater Schönbrunn und in W. A. Mozarts “Requiem” als Solistin.

Elena Sverdiolaitė
MELEAGRO

Die junge Sopranistin Elena Sverdiolaitė stammt aus Vilnius, Litauen. Ihr musikalisches Fundament hat sie in der Musikschule „Liepaites“ aufgebaut. 2018 absolvierte sie einen Bachelor in Gesang an der Litauische Akademie für Musik und Theater. Zurzeit studiert Elena an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien im Masterstudium Musikdramatische Darstellung in der Opernklasse von Prof. Christoph U. Meier und Prof. Michael Sturminger. Zu Elenas Repertoire gehören u.a. die Pamina in „Die Zauberflöte“, Musetta in „La Boheme“, Donna Anna in „Don Giovanni“ und Najade in „Ariadne auf Naxos“.

Rosamond Thomas
ASTERIA

Rosamond Thomas hat gerade ihr Master-Studium Vocal Performance an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Regine Köbler mit Auszeichnung abgeschlossen. Zuvor studierte sie bei Mary Nelson und Matthew Fletcher mit einem Stipendium an der Royal Academy of Music und erhielt dort einen First Class Honours Bachelor of Music. Zu ihren Erfolgen an der Akademie gehörten die zweimalige Verleihung des Arthur Burcher Memorial Prize und der Andrew S. Sykes Award. Sie wurde im National Mozart Competition 2018 mit dem Prädikat „Highly Commended” ausgezeichnet. Ergänzend nahm sie an Meisterklassen bei Helmut Deutsch (2020), Christoph Prégardien (London Song Festival, 2019) und Justus Zeyen (2019) teil. Rosamond wirkte in einem Liederabend in dem Bösendorfer Salon in Wien mit, in der konzertanten Aufführung der Lieder von Roxanna Panufnik (Ryedale Festival), von Ravel Trois-Chansons de Stéphane Mallarmé, Coplands In the Beginning (Mousai Singers), Rachmaninov-Liedern beim Rachmaninov Festival im Pushkin House, Bachs Weihnachtsoratorium (Blackheath Centre for Singing), Duruflé Requiem (Concordia), Dvorak Stabat Mater (Fulham Camerata) und Mozart Messe in c-Moll (Harrow School). Sie sang die Rolle der Dido in Dido and Aeneas von Purcell (MDW) und L’Enfant in L’Enfant et les sortilèges von Ravel (Schlosstheater Schönbrunn) und der Zauberin in Dido und Aeneas beim Ryedale Festival 2019. Sie führte ausserdem die Rolle des Giulio Cesare in Händels gleichnamiger Oper für die King‘s College Opera 2017 und Szenen aus Cimarosas Il matrimonio segreto (Elisetta), Tchaikovskys Eugene Onegin (Olga) und Mozarts Die Zauberflöte (Dritte Dame) auf. Sie war Mitglied des Chors in der Bach Cantata-Reihe der Kohn Foundation, der Spencer Collection, die sich historischer englischer Musik widmet, konzertierte mit zeitgenössischen Liedern von Komponisten der Akademie und gab Liederabende mit russischer Musik des 20. Jahrhunderts, Duparc-Lieder sowie mit Liedern von Arnold Schönberg und Hugo Wolf.

Indre Pelakauskaite
CLIMENE

Master musikdramatische Darstellung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Prof. Gabriele Lechner, Prof. Christoph Meier, Prof. Michael Sturminger. Hochschule für Musik und Theater Hamburg (Bachelor Gesang), Prof. Carolyn Grace James. Indres Repertoire umfasst die Rollen der Elisetta in Cimarosas „Il matrimonio segreto“, die Mutter in Humperdincks „Hänsel und Gretel“, und Ariadne in Strauss’ „Ariadne auf Naxos“, Schlosstheater Schönbrunn, sowie das Soprano Solo in Mahlers „Auferstehungssymphonie“ (Stephansdom) und die Mimi in Puccinis „La Boheme“. Kommende Produktionen C. W. Gluck „La Corona“ als Climene. Regie Bernd Bienert, musikalische Leitung Christoph Meier. Im Oktober 2021 wir Indre die Donna Elvira in Mozarts „Don Giovanni“ singen in der Regie von Iliya Roitman, musikalische Leitung Andrea Alessandrini. WETTBEWERBE: 2016 GustavMahler-Liedwettbewerb Sonderpreis für Zeitgenössisches Lied, Hamburg 2013 Internationaler Jugendwettbewerb „Viva la musica“ 2 Platz Preisträgerin, Lettland 2012 „Dainos sparnais aplink pasauli ̧“ 1 Platz Preisträgerin, Vilnius, Litauen. MEISTERKURSE: mit Laura Aikin, Krassimira Stoyanova, Violeta Urmana, Brigitte Fassbaender, Laura Sarti, Michael Schade, Michael Kraus

Andreas Pernt
TÄNZER

in Wien geboren, Tanzausbildungen in klassischem Ballett und Barocktanz, in Wien, Paris und Mailand. Training und Ausbildung durch Viktor Shekhovtsov. Seit 2006 Mitglied des Ensembles Neoba Danse.

Günther Strahlegger
PHILON

Die Verbindung von Stimme und Sprache, von Klang und Bedeutung steht im Zentrum seiner Arbeit und künstlerischen Tätigkeit. Seit 2018 leitet der Tiroler Bariton eine Klasse für Sprechen und Sprachgestaltung am Institut für Gesang und Musiktheater an der mdw – der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, und als Sprachcoach begleitet er seit seit elf Jahren die Produktionen der Wiener Volksoper und des Theaters an der Wien.
Im Rahmen internationaler Festival- und Tournee-Produktionen war Günther Strahlegger als Escamillo in G. Bizets „Carmen“, als Vater in E. Humperdincks „Hänsel und Gretel“, als Figaro in Rossinis „Il barbiere di Seviglia“, als Mozarts Don Giovanni sowie Donizettis Bellcore in „L’elisir d’amore“ zu erleben. Im Bereich der Operette gestaltete er den Papacoda in „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauss und den Leopold in Ralph Benatzkys Singspiel „Im Weißen Rössl am Wolfgangsee“. Günther Strahleggers KonzertRepertoire umfasst das Oratorien- und Kantatenschaffen von J. S. Bach, G. F. Händel, W. A. Mozart (Grabmusik KV 42) und J. Haydn (Die Schöpfung) sowie die „Carmina Burana“ von Carl Orff. In den letzten Jahren standen überdies Liederabende mit Johannes Brahms’ „Die Schöne Magelone“ und den „Vier ernsten Gesängen“ auf dem Programm. 2018 stand Günther Strahlegger als Edwin in der „Csárdásfürstin“ von E. Kálmán in Japan und als Lorenzo in V. Bellinis „I Capuleti e i Montecchi“ (Vorarlberger Musiktheater) auf der Bühne. Nach seinen Studien am Tiroler Landeskonservatorium Innsbruck und an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien sammelte Günther Strahlegger erste Bühnenerfahrungen in Produktionen der Neuen Oper Wien unter der Leitung von Walter Kobéra. In Zusammenarbeit mit sireneOperntheater wirkte er seit 2006 an zahlreichen OpernUraufführungen mit – zuletzt im Opernfilm „Die Verwechslung“ 2020. Im Rahmen des 2012 gegründeten Festivals „TEATRO BAROCCO“ unter der künstlerischen Leitung von Bernd R. BIENERT war Günther Strahlegger im Sommer 2013 in dem Singspiel „Die Hochzeit auf der Alm“ von Michael Haydn zu sehen. 2014 wurde Joseph Haydns „La Canterina“ aufgeführt, wobei Günther Strahlegger in der Mutterrolle der Appolonia von Presse und Publikum für sängerische und darstellerische Leistung besonders ausgezeichnet wurde. 2015 debütierte Günther Strahlegger mit einem Wiener OperettenProgramm in der Berliner Philharmonie mit dem Sinfonie Orchester Berlin unter der Leitung von Ronald Reuter. Von 2002 bis 2015 war Günther Strahlegger regelmäßig im Programm von Radio Klassik Stephansdom als Moderator und Sendungsgestalter zu hören.

Lucija Varsic
ASTERIA

Die Mezzosopranistin Lucija Varsic wurde in Zagreb, Kroatien geboren. Ihre künstlerische Entwicklung begann im Alter von 7 Jahren mit der Geige, wodurch sie erste solistische Erfahrungen sammelte. Seit 2014 studiert sie das Konzertfach Gesang bei Herrn Univ.-Prof. Karlheinz Hanser an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien und ist derzeit im Master Programm für Vocal Performance. Zeitgleich studiert sie auch bei Herrn Michael Schade im MA für Historische Aufführungspraxis. In Wien war sie bislang in einigen Opernproduktionen der Universität im Schlosstheater Schönbrunn zu sehen: Im May 2017 als Matilde in Brittens King Arthur, im März 2018 als die Dritte Dame in Mozarts Die Zauberflöte, im Dezember 2019 und 2020 übernahm sie die Rolle des Hänsel im Humperndincks Hänsel und Gretel. Im Jennersdorfer Sommerfestival sang sie 2018 Ecclitico in Haydns Il mondo della luna, und 2020 Bastien in Mozarts Bastien und Bastienne. Zuletzt war sie im Juni als Alto Solo in Bachs Johannes-Passion in der Jesuitenkirche in Wien zu hören. In der mdw Produktion von Puccinis Gianni Schicchi im Oktober wird sie die Rolle der La Ciesca verkörpern. Die Corona-bedingte Verschiebung vom Purcells Dido and Aeneas in den Stift Melk Barocktagen findet nun im Juni 2022 statt, in welcher sie Dido singen wird.

Kira von Zierotin
THEONE

Geboren in München. 1983 Kulturpreis der Stadt München. TanzSchauspiel- und Ballettausbildung an der Heinz-Bosl-Stiftung in München. 1984-1991 Engagement am Ballett der Wiener Staatsoper. Mitwirkung bei den 1992 Bayreuther Festspielen in Tannhäuser und Parsifal, in der Regie von Wolfgang Wagner. 1993 Serapions-Theater am Odeon Wien unter Erwin Piplits. 1996 Schauspielrolle in „Germania III“ am Wiener Akademietheater in der Regie von Heiner Müller und ebenda 1997/98 in „Die heilige Johanna“ der Schlachthöfe in der Regie von Frank-Patrick Steckel. Tourneen durch Japan, China, Südkorea, Spanien, Andorra, Kanada, Belgien, Arabische Emirate, Griechenland, Israel, Luxemburg, USA, Hongkong, Türkei. Erste Zusammenarbeit mit Bernd R. BIENERT 1984 und 1985 an Wiener Staatsoper, kontinuierliche Zusammenarbeit seit 2009. 2011 Auftritte am Festspielhaus St. Pölten sowie im Österreichischen Parlament mit dem Gebärdenstück „Signings“ von Bernd R. BIENERT. 2012 Großer Erfolg als „Ariadne“ in der weltweit ersten Rekonstruktion einer authentischen Aufführung von Georg Anton Bendas Melodram 18222;Ariadne auf Naxos“ bei TEATRO BAROCCO in Stift Altenburg. Kira von Zierotin lebt und arbeitet in Wien u.a. als Bewegungsanalytikerin i.S.

 

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PUBLIKUMSREAKTIONEN

E-Mail an TEATRO BAROCCO | 16. 08. 2021

Sehr geehrte Damen und Herren, liebes TEATRO BAROCCO !
Soeben unglaublich begeistert von Perchtoldsdorf nach Hause gekommen, wollen wir für die Gluck/Benda-Vorstellung für den 1.9. in Schönbrunn zwei Karten erste Reihe bestellen.
VIELEN HERZLICHEN DANK!
Lassen Sie uns bitte diesen sensationellen Abend nochmals wiederholen und erleben - eine Riesengratulation von Herzen!
 
Mit besten Grüßen und Erfolgs- und Gesundheitwünschen,
Ihre glühenden Fans,
Dr. V. und Dr. J. H. O.

 

E-Mail an TEATRO BAROCCO | 13. 08. 2021

… die Wiederentdeckung der zwei Stücke für die gestrige Premiere und Welturaufführung und das 10 jähriges Jubiläum mit geschichtlichem Hintergrund da war die Burg ein gut gewähltes Ambiente. Das glänzenden Orchester mit ihren Originalinstrumenten, die Sängerinnen, der Schauspieler und der Chor. Die Emotionen und Gestiken, die wundervolle Inszenierung, Bühnenbilder und Kostüme haben diesen wundervollen Opernabend komplettiert.
Wir gratulieren TEATRO BAROCCO zu diesen grandiosen Opernaufführung und zum 10 jährigen Jubiläum. Wünschen Euch auch für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg. Man sieht es geht mit TEATRO BAROCCO weiter aufwärts.
 
Mit lieben Grüßen bis zur nächsten Aufführung auf die wir uns schon freuen
C. & H.

 

 

 

 

 

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