Opern-Stummfilm mit Livemusik nach W. A. Mozart und deutschen Zwischentiteln
Einführung mit Dr. Wilhelm Sinkovicz | am 16.12.2018, 15.00 Uhr
Regie: Bernd R. Bienert
Kamera und Schnitt: Johannes Novohradsky
Livemusik nach W. A. Mozart | Klavier: Eliana Morretti
Textfassung der Zwischentitel: Bernd R. Bienert | nach Vulpius
Maske und Perücken: Manuela Kolb
Bühnenbilder und Kostüme: Bernd R. Bienert
Die Rollen und ihre DarstellerInnen | weiterlesen ≫
Saalöffnung 14:45 Uhr | Beginn der Aufführung 15:00 Uhr | Ende: ca. 16:15 Uhr
Johannesgasse 4, 1010 Wien - Innere Stadt
Man sieht Oper des 18. Jahrhunderts im Gewand des 18. Jahrhunderts und plötzlich wird einfach verständlich,
was bisher wie ein intellektuelles Rätsel schien, wird fühl-, erleb- und nachvollziehbar,
was zuvor wie ein verstaubtes, rein akademisches Relikt erschienen war. (Walter Zell)
Geschichtliches in der Gegenwart greifbar machen
Regisseur Bernd R. Bienert verwandelt seine epochale Laxenburger „Le nozze di Figaro“-Inszenierung in einen Opernfilm mit völlig neuem ästhetischen Konzept. Durch die Übertragung in cinematographische Bilder im Stil und in der Technik des frühen 20. Jahrhunderts gelingt es Bienert in seinem Stumm-Filmprojekt, Geschichtliches in der Gegenwart greifbar werden zu lassen.
Dabei ist es Bienerts Anliegen den historischen Inszenierungsstil seiner Opernregie keinem stilistischen Gegensatz zu moderner Videotechnik zu opfern. Als ungewöhnliches Mittel der Aufzeichnung wurde die filmische Veränderung der Bühnenaufführung in einen eleganten Schwarz-Weiß-Film gewählt, mit den berühmten Melodien Mozarts, auf einem live gespielten Klavier als musikalische Illustration der einzelnen Szenen. Die konsequent durchgehaltene Ambiance des Films im Stil der Stummfilm-Ära ist es, die das Publikum die große geschichtliche Distanz zu einer längst vergangenen historischen Epoche des Theaters spürbar werden lässt.
Bernd R. Bienert greift in seiner Regie die Gepflogenheiten historischer Bühnengestik auf und lenkt den Blick auf die authentischen Zusammenhänge der weltberühmten Oper. Seine nach historischen Vorbildern rekonstruierten Kostüme und Bühnenausstattungen schaffen die idealen Voraussetzungen für erstklassige SängerdarstellerInnen, um die in Mozarts Partitur festgelegten Bühnenanweisungen mit neuem Leben zu füllen. Die deutsche Übersetzung des italienischen Opernlibrettos durch Goethes Schwager Vulpius wird in der Art früher Stummfilme auf eingefügten Texttafeln wiedergegeben, wodurch sich der Kontext zu historisch-gesellschaftlichen Bezügen unmittelbar einstellt.
Bienerts „Le nozze di Figaro-Stummfilm“ stellt dem wohl bekanntesten Opernfilm der Stummfilm-Ära, dem Rosenkavalier-Film von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss aus dem Jahr 1926 ein liebevolles filmisches Pendant gegenüber. Mit dieser Reverenz erweist er ihm seine ganz persönliche Anerkennung und große Wertschätzung.
LE NOZZE DI FIGARO - Trailer (auf's Bild klicken zum Abspielen) :
Tanz.at | 14. 12. 2018 | Barbara Freitag
… Seine [Bienerts] künstlerische Strategie ist dabei eine Art Reenactement, was weniger „Rekonstruktion“ von etwas unwiederbringlich Vergangenem bedeutet, sondern vielmehr eine diskursive Auseinandersetzung mit einer Kunstform aus gegenwärtiger Sicht. …
Ö1 - Leporello | 14. 12. 2018 | 7:52 Uhr
Der Regisseur Bernd Bienert taucht mit seiner Gruppe Teatro Barocco tief in die Vergangenheit ein. Seine Inszenierungen machen den historischen Kontext, in dem eine Oper entstanden ist, für ein zeitgenössisches Publikum erleb- und greifbar. Die Darstellerinnen bewegen sich im strengen Korsett historischer Gesangs- und Schauspieltechniken; Make-up, Kostüme und Bühnenbild sehen aus wie auf alten Abbildungen, und das Orchester spielt auf historischen Instrumenten. Jetzt geht Bernd Bienert noch einen Schritt weiter. Aus der vielgelobten Inszenierung der Mozart-Oper "Le Nozze die Figaro" des Teatro Barocco entstand ein Film - für all jene, die die Aufführungen im Schloss Laxenburg verpasst haben oder sie erneut sehen wollen. Allerdings - und hier wird Bienerts Liebe zum historisch akkuraten "Re-Enactment" wieder einmal deutlich - handelt es sich um einen Stummfilm. Zu erleben ist diese Zeitreise am kommenden Sonntag und dann wieder am 6. Jänner im Metro Kinokulturhaus in Wien. Gestaltung: Sophie Menasse
Ö1 - So viel Kürze und Unterhaltung im Langen | 14. 12. 2018 | 11:48 Uhr
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